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Ein Wohnwagen für Familie Himmes aus dem Ahrtal

Unsere Spendenaktion Flutkatastrophe Sommer 2021

 

Motorradverlosung.

Ihr erinnert euch sicherlich alle  an unsere Spendenaktion.

Unser Freund Peter hatte spontan ein Motorrad, eine BMW R56, für eine Verlosung zur Verfügung gestellt. Der Erlös sollte für die Flutopfer sein.

Gesagt getan. Ein Erlös von über 15.000 € wurde erreicht. 13.040 € gingen auf mein Kitty Konto.

Da lag es nun, das Geld, und wartete darauf ein oder zwei Familien in der bittersten Not etwas helfen zu können.

Das war aber wesentlich schwieriger als erwartet. Ich, Kitty, bin gleich einer Facebookgruppe beigetreten die  sich um Hilfe, Vermittlung, Organsisation uvm. kümmerte.

Ich dachte, wenn ich täglich gucke, kriege ich bestimmt was mit wo unser Geld gut aufgehoben ist. Denkste. Nix da. Da wurde wirklich ganz viel geholfen, unglaublich viel. Aber es kristallisierte sich kein persönliches Schicksal raus. Hm. Wenn mir nix in den Schoß fällt, dann muss ich suchen. Somit schrieb ich die Admins der Gruppe an. Diese konnten mir keine Familie/Namen nennen, da sie alle nicht vor Ort waren und gaben mir den Tipp die Bürgermeister anzuschreiben. Das habe ich dann auch fix gemacht. Aber die haben auf ihre eigenen Spendenkonten verwiesen! Aber das wollte ich nicht! Ich will jemanden in die Augen gucken und sagen: „Bitte, das ist für dich“.

 

Der Wohnwagen

Nütze nix. Dann musste ich tun was ich nie wollte. Öffentlich fragen. Ich tat es. Und es kam was kommen musste. Viele PNs ala „ich habe gehört Familie xyz ist unterversichert“. Wirklich schlimm, ich will nix schmälern. Aber sowas suchte ich nicht. Und genau an dem Tag, als ich öffentlich suchte, las ich einen Hilferuf von David Socha. Zwei Familien, die im Leihwohnwagen wohnten, mussten ihre Unterkunft verlassen weil der Wohnwagenhändler diese zurück brauchte. Sie standen somit auf der Straße. Im November! Den David hab ich dann schnell angeschrieben und Sonja hat fix in der Gruppe eine Umfrage gestartet ob das Geld dafür verwendet werden darf. Es kamen auch Anmerkungen, das sei ja nur vorübergehend und danach würde der Wohnwagen nicht mehr gebraucht werden usw. Aber letztendlich gab es den Segen von der Gruppe.

Kurz darauf meldete sich ein Patrick bei mir. Er habe von David gehört das …. Oha. Erst mal Zweifel und der erste Gedanke: Kitty pass auf das dir keiner das Geld abluchst. Nach reichlich Schriftverkehr und auch Telefonaten fand ich heraus, das ist ein Guter. Ein richtig Guter. Der Patrick kümmert sich um Menschen bzw. um Wohnwagen damit die Menschen ohne Haus was zum wohnen haben. Schaut hier, das ist er: https://www.wohnwagen-mit-herz.de/

Patrick erzählt, es geht um Familie Himmes. Eine deutsche Schaustellerfamilie die im Wohnwagen leben, immer. Aber ihre Wohnwagen sind weggespült worden beim Hochwasser. Und wegen Corona hatten sie auch NullkommNullnix an Einnahmen. Der Leihwohnwagen musste bald zurück.

Wie war das mit „das ist doch nur vorübergehend, danach wird der nicht mehr gebraucht“? Besser hätte es nicht laufen können.

Nun kommt von Patrick ein verwegener Vorschlag. Der Wohnwagen; in dem die Familie jetzt wohnt kostet 17.000 Euro. Wir haben aber nur 6500€ von der Freundeskreisspende (die zweite Hälfte ist für eine andere Familie). Wie soll das gehen? Patrick will versuchen den Preis auf drei Leute zu teilen. Den Hersteller, den Caravanhändler Niesmann und unsere Spende zu jeweils ein Drittel. Ich konnte mit meinem kleinen Katzenhirn nicht schnell rechnen, aber mir war klar, das ist zu viel Geld, das schafft er nicht. Aber fragen kann man ja.

2 Tage zittern, dann die Nachricht von Patrick: Sie lassen sich auf den Deal ein! Aber unter einer Bedingung (ich schon wieder spitze Ohren, Kitty sei wachsam, die wollen dich nur betuppen). Herr Niesmann möchte von uns von den 6500 € nur 5000€ und 1500 € an zwei Familien aus Sinzig weiter geben. Glaubt es mir, ich saß auf dem Schreibtisch und habe es selber gesehen als Sonja und Patrick telefoniert haben: Sonja musste sich ganz schön zusammen reißen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Sooooooo viel Hilfsbereitschaft war sogar der Oltmanns zu viel.

Nachdem die Nachricht verdaut war ging sie auch gleich ans Werk. Leute suchen die die Spende übergeben können, den symbolischen Scheck ausschreiben, Geld überweisen usw.. Erich, Panos und Thorsten haben sich bereit erklärt sich zu kümmern. Der Termin wurde abgestimmt. Der 4.12.2021 sollte es sein. Erich und Panos konnten an dem Tag leider nicht. Ich danke euch beiden das ihr helfen wolltet! Somit kümmerte sich unser Thorsten Stephan um diese tolle Aufgaben. Ich habe alles weitere in seine Hände gelegt und der Bericht von Thorsten von der Übergabe folgt im Anschluß unter der ersten Bildergalerie.

 

Hier der Link zu der Geschichte der zwei Schwestern aus Sinzig Uta Büntgen und Monika Görges: https://www.joerg-burghardt.de/sinzig?fbclid=IwAR1evo7jufiV-03GmkF77h72L0JRT8lw3Z1tv_ygIsZRRXGrUCGIYcHdQgs (weiter nach unten scrollen)

 

Die Übergabe.

Ein Bericht von Thorsten Stephan.

Die Flutkatastrophe hat Ausmaße gehabt, die man sich aus der Ferne kaum vorstellen kann. Sogar unser kleines Sinzenich ist betroffen. Immer noch stehen hier die Container bei vielen Häusern vor den Grundstücken. Auch bei uns sind Menschen gestorben. Aber unsere Region ist noch vergleichsweise gut weggekommen. Auf Motorradtouren in der Eifel habe ich ganz schlimm betroffene Orte gesehen. Deshalb hat es mich sehr gefreut, dass ich ein bisschen helfen konnte, die Spende des Moto Guzzi-Freundeskreises zu überbringen. Ich wohne ja nur 50km von Schuld entfernt und kenne den Ort nur vom Durchfahren mit der Guzzi. Bis Sinzig ist es auch keine Weltreise. Also haben wir die 3 Gutscheine ausgedruckt und noch ein bisschen Gebäck beigelegt und ein paar Kleinigkeiten für die Kinder. Am Samstag sind wir dann losgefahren, mit gemischten Gefühlen. Das Wetter wurde wieder schlechter, Regen war angesagt. Bei Blankenheim lag noch ein wenig Schnee, es wurde dunkel und diesig. Auf der Strecke nach Schuld kamen wir an der Ahr entlang… die Zerstörung der Wassermassen ist allgegenwärtig, bedrückend. Alles schlammig, graubraun, umgeknickte Bäume, weggerissene Straßen, Häuser mit Spanplatten statt Scheiben, zum Teil eingestürzt, verbogene Eisenbahngleise, umgeknickte Schilder – kaum zu glauben, es sieht so aus, also ob die Flut erst gestern hier durchgerauscht ist. Dabei wird gearbeitet, schweres Gerät, Bagger, Tieflader, Traktoren überall. Wie müssen sich die Menschen fühlen, die hier leben? Etwas früher als geplant sind wir in Schuld angekommen. Wir parken auf einem großen Platz direkt an der Ahr… die Anfahrt über schlammige Straßen, offene Wände an Häusern, überall Anhänger, Generatoren, Autos ohne Nummernschilder. Es sieht einfach nur schlimm aus. Wir treffen Patrick, der strahlt und freut sich, dass wir da sind und gemeinsam etwas für Betroffene tun können. Direkt, ohne Umwege. Hier für Tim Himmes, ein junger Mann aus einer Schaustellerfamilie, der trotz der Situation voller Zuversicht steckt. Er zeigt mir ein paar Bilder von der Flut… wie die gesamte Existenz als Stausteller nach und nach von den Wassermassen mitgerissen wird…. Fahrgeschäfte, Wohnwagen, Autos – auch das eigene Haus ist betroffen. Sie sind eingeschlossen vom Wasser und können nur zuschauen und nichts machen. Ihm und seiner Familie wird die Gemeinschaftsspende sicher helfen, auch wieder Geld verdienen zu können. Bei der Übergabe regnet es wieder, wir suchen Schutz unter einem Zelt… Er freut sich sehr. Ich bewundere die Kraft und den Optimismus. Wir verabschieden uns und fahren weiter nach Sinzig, an der Ahr entlang… die Strecke kannte ich wie meine Westentasche, jetzt erkenn ich das kaum wieder. Beliebte Motorrad-Treffpunkte wie das Cafe Fahrtwind oder das Bistro Ahrwind… beschädigt, zerstört… Überall riesige Schuttberge, schweres Gerät, wo einst ein Campingplatz war – nichts mehr. Dann kamen wir etwas zu früh in Sinzig an und haben vor den beiden Häusern gewartet. Viele Menschen vor den Häusern, Helfer, Freunde… Gut, dass man die Leute nicht alleine lässt. Hier treffe ich auch Torsten, den Mann mit den Wohnwagen. Sehr sympathisch. Als alle da sind… Paten, Unterstützer… Erkläre ich kurz, in welchem Auftrag wir hier sind, wir übergeben die beiden „Schecks“ an die beiden Hausbesitzerinnen. Die sind überrascht und freuen sich sehr über die Unterstützung. Am Abend soll hier die Treckerparade mit geschmückten Lichtern stattfinden. Bevor wir hier nicht mehr wegkommen, machen wir uns wieder auf den Rückweg. Wir haben ein Zuhause, warm, mit allem Komfort wie einem Bad, fließend Wasser, Strom und Heizung. Viele andere an der Ahr nicht. Obwohl wir uns gefreut haben, wenigstens ein bisschen mithelfen zu können, bleiben viele Fragen offen. Wo bleibt die offizielle Hilfe? Wie würde es da aussehen, wenn es keine Patricks gäbe, die direkte Hilfe ganz unbürokratisch anbieten? Kaum vorzustellen, aber es wäre noch grauer und trister. Danke Euch allen, dass ich den Kitty-Postboten machen durfte. Ich hätte mich gefreut, wenn einige vom Freundeskreis dabei gewesen wären. Und Danke an alle, die hier spenden. Ihr seht, das Geld kommt direkt an und tut Gutes.

Euer

Thorsten oder auch CaliCanta

So sieht es aktuell heute, 4.12.2021, dort aus. Die Häuser sind noch nicht trocken, die Stromleitungen überlastet, keine Heizung, Weihnachten wird kalt.

Schaut selbst:

https://www.youtube.com/watch?v=OPyJxWMRcOA

Wer noch helfen möchte darf gerne auf das Paypalkonto von Kitty einzahlen: guzzi-kitty@web.de

Bitte unbedingt Stichwort "Flutopferhilfe"

Wir garantieren das jeder Cent ankommt.

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