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Die besondere Aktion - von und für unseren Freund Eddi

Unser Freund Eddi (Eduard Fürst) ist seiner langjährigen Krankheit am 21. Mai erlegen. Ein begeisterter Moto Guzzi Freund mit einem großen Herzen. Ein "Unikum" wie man bei uns in Ostfriesland sagen würde.

Die Beisetzung wurde als Anlass genommen, im Sinne von Eddi, für unsere Kitty-Aktion zu sammeln und diese als "Eddi-Aktion" in die Aufzählung der Spenden auf unsere Homepage mit aufzunehmen. 

Nach wenigen Tagen war eine Gesamtsumme von 1500 € gesammelt und wir haben beschlossen, die Summe zu splitten. 1111,- € Spende 1 und die nächsten 500 € für einen weiteren Guten Zweck. Diese Zahl 1111 ist kein Zufall, sondern das Geburtsdatum von Eddi.

Nachdem die Summe nun fest stand, galt es ein geeignetes Projekt zu finden.

Die Überlegung war recht einfach. Die Faktoren Krebs, Kinder, Celle sollten erfüllt werden und somit viel die Wahl schnell auf die Kinderkrebshilfe Hannover - 38 km von Eddis Zu Hause entfernt.

Für Spende 2 nehmen wir noch gerne Vorschläge an und werden in der Gruppe abstimmen.

Ich gehe davon aus, das Spende 1 eure Zustimmung findet und werde mich um die Übergabe kümmern.

Dies ist der aktuelle Stand vom 9.6-2020 - weitere Infos folgen!

15.- 16.06.2020

Mitwirkende: Michaela Collins, Sonja Oltmanns, und ich, Kitty.

So, nun geht es los. Endlich mal wieder etwas Gutes tun. Vorher war aber etwas trauriges. Das habt ihr ja alle mitbekommen. Unser Freund Eddi, Dr. Hai, ist nun woanders. Ganz woanders. Aber schön ist es da auch. Hoffe ich. Sieht zumindest so aus. Wer Eddi war, will ich nicht näher beschreiben, wer ihn kannte wird wissen was für ein schräger Vogel er war. Liegt das vielleicht daran weil er den Guzzi-Vogel so mochte? Keine Ahnung. Er war jedenfalls der fröhlichste, drolligste, witzigste, urigste Typ den ich bisher in meinem Guzzi-Dabei-Sein-Leben kennen gelernt habe.

Eddi war auch der Anlass für diese letzte Aktion. Unglaubliche 1726 Euro haben Leute gespendet die ihn kannten, oder auch nicht kannten, um es für einen Guten Zweck in seinem Sinne zu spenden.

 

Michaela und Sonja wären gerne zur Beerdigung gefahren, aber weil Michaela über 500 km Anfahrt hat, war das an einem Tag nicht zu schaffen und es musste Plan B her. Die beiden wollten dann eine Woche später hin, alleine, mit mir. Dass die dabei gleich eine Spende übergeben konnten, daran hätten sie im Traum nicht gedacht. Die haben dann auch nicht lange gesabbelt sondern gleich alles in die Wege geleitet. Schickes Hotel in Celle gesucht. Typisch Sonja, nahe der Altstadt, damit es auch ja ein Bier gibt. Naja. So ist sie halt. Helm ab, Bier rein. Ankommensbier ist nun mal das leckerste Bier des abends. Gab´s aber nicht. Erzähle ich gleich.

Sonja hatte 4 Stunden für 200 km eingeplant. Die hat wohl ein kleines Rechenproblem. Dachte ich. Hat sie aber wirklich gebraucht. Über Stock und Stein und einen Bogen über die Südheide hat sie gefahren – Eddi schon mal umkreist – denn dort ist sein RuheForst.  In Celle angekommen, war sie zu doof das Hotel zu finden. Bloß weil die Innenstadt eine einzige Baustelle und alles gesperrt war. Irgendwann hat sie es geschnallt und hat nicht auf das Navi gehört und selber den Kopf mal eingeschaltet. Dann hat´s auch geklappt. Beim Hotel angekommen, hüpft uns Michaela schon entgegen. Leicht eingeweicht und mit Ariel gewaschen. Porentief rein. Handschuhe lagen schon auf der Heizung. Drei Paar. WER NIMMT DREI PAAR HANDSCHUHE MIT? Michaela anscheinend. Naja, sie wusste ja auch dass sie im Regen fährt. Abends vorher hatte sie Sonja noch geschrieben: „Morgen regnet es, aber ich bin ja nicht aus Zucker, wir sehen uns beim Hotel“. Und da steht sie nun in voller Lebensgröße und einem tollen Duft nach Parfum  der Marke „E10 Super Plus“.  Von 500 km, 400 im Regen gefahren. Und das gleiche Wetter ist  für morgen, für den Heimweg gemeldet. Ab jetzt heißt sie bei mir „Michaela Unerschrocken“ – ein taffes Weib. Wenn sie denn man auch so unerschrocken fahren würde! Nein! Immer brav nach Vorschrift.  Sie war immer weg, oder besser, Sonja war immer weg. Gab dann auch Mecker von Michaela Unerschrocken und nachher hat Sonja sich dann auch dran gewöhnt  „so“ zu fahren. Bei der braven Fahrt ist ihr dann auch noch die Landkarte weggeflattert. Nicht schlimm, dann muss sie halt mal mit Navi fahren, so wie in der Stadt – das hat ja auch wunderbar geklappt. Nämlich gar nicht. Egal.

So, die beiden sind jedenfalls beim Hotel, ich darf endlich an die frische Luft – und es gibt KAFFEE ! Sonja tat mir Leid – aber sie hat es überlebt.

Wir drei haben dann etwas geratscht und getratscht, hatten uns ja lange nicht gesehen, und dann ging es zum Essen – und zum BIER. Äh – Alster. Die Uschis werden alt. Aber dafür durfte ich dann auch was haben. Hatte ja schließlich Geburtstag. Danach ging es noch spazieren. Schloss Celle und Französischer Garten. Sooooo schön. Und irgendwann gab es doch ein Bier. Auf der nicht erfolgreichen Suche nach Astra, kehrten wir ein wo es gemütlich aussah. In einer weiteren Kneipe und tatsächlich einem weiteren Bier (für x und Kaffee für Y)   haben wir gemütlich draußen gesessen und kamen mit der Wirtin ins Gespräch. Michaela erzählt warum wir hier sind und was wir vor haben. Und als wir erzählen das es morgen zur Kinderkrebsklinik geht bekommt die Wirtin sofort rote Augen die sich mit Tränen füllen. Sie beißt die Lippen zusammen, ich sehe das sie was sagen möchte und kann nicht. Sonja fragt: „Sie sind gerade ganz gerührt, wir erzählen lieber nichts mehr, oder?“ Die Wirtin nickt, kann immer noch nicht sprechen und geht rein. Wir hatten bereits bezahlt und gehen dann auch. Drei schluchzende Weiber vor einer Kneipe braucht kein Mensch. 

So, dann draußen beim Hotel noch eine Gute-Nacht-Zigarette für Michaela, etwas quatschen und dann ab ins Bett. Wir hatten schließlich am nächsten Tag noch Programm.

Nach einem leckeren Frühstück ging es zum Ruheforst in der Südheide, zum Eddi. Ein wunderbarer Platz im Wald. Der Baum und die Grabstelle sind direkt beim Eingang, beim Parkplatz, damit bei der Beerdigung sein Gespann neben Eddi stehen kann und er sie noch ein letztes Mal hören konnte. Zum Abschluss der Feier hatte er sich noch einmal den Sound seiner Lafranconis gewünscht. Dieser Wunsch wurde natürlich erfüllt. Wir standen andächtig an der Stelle wo seine Urne begraben ist. Die Rosen von der Beerdigung waren noch nicht vertrocknet. Die Tränen kullerten verstohlen unter den Brillen durch, der Klos im Hals wurde größer. Für alle sehr bewegend, selbst für mein kleines Katzenherz. Kein Mensch sollte so, und auch nicht so früh, woanders sein müssen.

Wir mussten weiter. Es stand noch was auf dem Tagesplan. Somit wurde der Helm wieder aufgesetzt, Sonja schenkte ihm noch einen Guzzi Gruß aus den Mistrals, Lafranconis hat sie leider nicht an dieser Maschine. Dann ging es weiter zur

 

Spendenübergabe an den Verein für krebskranke Kinder Hannover. <--klicken

Dort angekommen, wie sollte es anders sein, Sonja fuhr ja vor – eine Gesuche auf dem riesigen Gelände nach Gebäude K10. Irgendwann gefunden. War es das Gebäude von der RÜCKSEITE und keine Eingangstür in Sicht.  Aber ja schon mal nahe dran – drum herum fahren kann sie ja  - zum Glück!

Wir haben uns angemeldet und im Wartesaal, mit den Masken vor den Schnurrbarthaaren, Platz genommen. Stickig. Aber noch schlimmer war es, zuzusehen wie die ganzen Mamas ihre Kinder brachten, mit ohne Haare und nun auch noch mit Maske im Gesicht. Ich war so unendlich traurig das sehen zu müssen.

Dann kam die liebe Frau Andritzky vom Verein für krebskranke Kinder. DIE war lieb, voll symphatisch und hat die schönsten braunen Augen die ich beim Menschen gesehen habe. Normalerweise habe ich die schönsten Augen. Ich wäre ihr am liebsten um die schönen Beine gestrichen. Damit wir die Masken abnehmen dürfen, gingen wir nach draußen an die frische Luft. Der Scheck von 1111.- wurde überreicht. Michaela und Sonja haben kurz erzählt wer wir sind und was wir machen und warum diese Zahl 1111. Das ist Eddis Geburtsdatum.  Die Friederike hatte auf unserer Homepage schon nachgelesen und wusste Bescheid, somit brauchten wir nicht alles erzählen. Sie lud uns auch zum Kaffee und Kekse ein, aber das hätten wir alle nicht geschafft. Püchologisch, oder wie das heißt. Der Klos von Eddi war ja noch im Hals, da war kein Platz mehr für noch ein Klos. Wir wollten uns nur persönlich vorstellen, persönlich den Scheck überreichen und persönlich erzählen dass diese Spende in Gedenken an unseren Freund ist. DAS war uns wichtig. Und dafür hat Michaela über 1000 km auf sich genommen und Sonja 600. Und das hat sich gelohnt. Gelohnt, für die Erinnerungen, gelohnt, ein gutes Gefühl zu haben, gelohnt zu wissen, das war richtig!

Dann war es auch vorbei mit der frischen Luft, ich kam wieder in den Rucksack und alle gingen, bzw. fuhren wieder nach Hause. Im Rucksack hatte ich genug Zeit über die letzten 24 Stunden nach zudenken. Die waren ganz schön voll gepackt. Mit allem. Mit Freude, mit Trauer, mit Genuss, mit Gespräche und gaaaaanz viel gutes Gefühl.

 

Eure Kitty

 

PS

Es ist noch eine volle Spendensumme von 500 Euro da. Die kann in Eddis Sinne und Gedenken abgestimmt werden wohin die gehen soll.

Hier geht es zum Bericht der Kinderkrebshilfe von unserer Spendenübergabe: klicken

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